top of page

VUCA - die Welt in der wir leben

Aktualisiert: 30. Mai 2022

Als mir das Wort VUCA das erste Mal begegnete, dachte ich an Hawaiihemden, Blumengirlanden, bunte Cocktails und Hula Tanz. Woher diese Assoziation kam, kann ich gar nicht sagen. Fakt ist: VUCA und Hawaii haben nichts miteinander zu tun! Oder doch?


Was bedeutet VUCA?

VUCA ist ein Akronym. Also ein neu geschaffenes Wort, das sich aus Abkürzungen bildet. Es beschreibt die Welt, in der wir aktuell leben. Dabei passt diese Beschreibung nicht nur auf die berufliche, sondern auch auf die private Situation. Schauen wir uns das Wort mal an:


V - volatility - Volatilität

U - uncertainty - Unsicherheit

C - complexity - Komplexität

A - ambiguity - Mehrdeutigkeit


Volatilität: Unsere Umwelt wandelt sich immer schneller. Was heute Standard ist, ist morgen veraltet. Die schnell voranschreitende Digitalisierung ist hierfür ein Grund. Während des Lockdowns wurden neue Techniken etabliert. Meetings virtuell abzuhalten ist inzwischen normal. IT Experten sprechen von 2 Jahren, die man durch das erzwungene Homeoffice gewonnen hat. Die Entwicklungen, die wir heute haben, wären also eigentlich erst zwei Jahre später auf den Markt gekommen.

Solche grundlegenden Veränderungen gab es in der Menschheit bereits. Einmal um 1900, als die Industrialisierung und die Dampfmaschinen kamen. Und viel früher, als der Mensch sich dazu entschloss, sein Nomadenleben aufzugeben, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Der Mensch hat sich immer auf Veränderungen angepasst. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den genannten Ergebnissen und heute. Und das ist die Geschwindigkeit der Veränderung.


Unsicherheit: Ereignisse und Entwicklungen sind nicht mehr sicher vorauszusehen. Oft sind es Ereignisse von außen, auf die man selbst keinen Einfluss hat. Digitalisierung, Globalisierung, politische Ereignisse. Es verändern sich rechtliche Rahmenbedingungen, Werte von Kunden, Mitarbeitern und Firmen. Während die Generation X Wert legte auf Loyalität gegenüber der Firma und jahrzehntelang bei einem Arbeitgeber blieb, ist es der Generation Z wichtiger, dass Privat- und Berufsleben zusammenpassen. Dafür wechseln sie schneller den Arbeitgeber. Man sieht aktuell bei vielen Firmen große Anstrengungen, um für die neue Generation Z attraktiv zu sein. Mit zusätzlichen Benefits und Imagepflege. Der Fachkräftemangel verschärft diese Situation noch.

Aber auch geopolitische Gründe machen die Welt unberechenbarer. Vor einigen Tagen stand ich in einem Geschäft vor einem Regal. Anstelle des begehrten Kopfhörers gab es nur ein Schild: "Tut uns leid, das Modell ist leider nicht lieferbar, da es momentan Lieferengpässe beim eingebauten Chip gibt". Diese Lieferengpässe sind auf Rohstoffmangel, zu hohe Nachfrage und geopolitische Streitigkeiten zurückzuführen.


Komplexität: Die Welt wird komplizierter. Was auf den ersten Blick perfekt erscheint, kann beim Blick hinter die Kulissen ein anderes Bild ergeben.

Nehmen wir das Thema Elektroautos. Tolle Sache. Weniger Abgase in den Städten, die sind viel leiser und wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, auch noch umweltfreundlich.

Und jetzt schauen wir mal genauer hin. Für Batterien und Teile der Motoren werden seltene Erden verwendet. Diese werden nach dem Abbau aufwendig aufbereitet. Die Herstellung verbraucht Unmengen von Wasser, lässt den Grundwasserspiegel sinken und verseucht Flüsse, da das Abwasser ungefiltert abgelassen wird (China, Gelber Fluss). Im Kongo gab es Berichte über Kinderarbeit. China liefert inzwischen mehr als 90 Prozent dieser Erden. Durch dieses Monopol ist die ganze Welt von China abhängig und muss die aufgerufenen Preise zahlen. Puh - gar nicht so einfach hinter die Kulissen zu schauen und die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Diese Informationen werden ja nicht in der Bedienungsanleitung des Autos geliefert. Man muss sich diese mühsam im Internet suchen und dann noch die ganzen unwahren Beiträge erkennen und herausfiltern.

Die Hersteller von Elektroautos arbeiten daran, Motoren und Batterien ohne diese Erden zu entwickeln. Ein bayrischer Motorenhersteller hat schon ein Auto auf dem Markt, das komplett ohne auskommt und diverse Unternehmen und Allianzen arbeiten an völlig neuen Batterien, die den Markt revolutionieren werden. Und dann haben wir ja auch noch den Wasserstoff. So, hier mache ich mal Schluss, es geht ja um VUCA!


Mehrdeutigkeit: Die Welt lässt sich nicht mehr so einfach erklären, die Menschen lassen sich nicht mehr in Schubladen stecken und alte Schablonen, Muster und Werte lassen sich nicht anwenden, da es aktuell unzählige Möglichkeiten gibt. So lassen sich junge Arbeitnehmer nicht mehr mit den Annehmlichkeiten locken, die für die Generation davor wichtig war. Geld, Anerkennung und einen sicheren Arbeitsplatz. Noch vor 10 Jahren hat man sein Leben dem Job angepasst.

Heute ist es genau andersrum. Durch die individuellen Lebens- und Arbeitsmodelle lässt sich ein Mensch schwieriger einschätze und der erste Eindruck kann täuschen. Dadurch schwindet schon etwas die Sicherheit, denn wenn ein Mann einen Ring am Finger trägt, heißt das noch lange nicht, dass er mit einer Frau verheiratet ist. Eine Alleinerziehende ist nicht automatisch arm.


Fazit und Chancen


"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit", sagte einmal ein Herr Neckermann. Er gründete das erste Versandhaus Deutschlands. Ist also der Urvater der heutigen Onlinehändler. Dieses Zitat ist über 100 Jahre alt und hat von seiner Aussage her nicht an Kraft verloren.


Das genannte Zitat bringt auf dem Punkt, wie man sich erfolgreich in der VUCA Welt behaupten kann. Gehe mit der Zeit, lebe in ihr und lasse dich auf das Neue ein.

Schaue ich auf die Zeit vor dem ersten Lockdown, sehe ich mich als Veranstalterin von Webinaren. Das waren einfache Präsentationen, die in einem Skype-Meeting gezeigt wurden. Mit dem ersten Lockdown kam zeitgleich die Entscheidung von Microsoft, Skype aus dem Programm zu nehmen. Außerdem sollten nun auch komplexe Workshops virtuell umgesetzt werden und das mit einem neuen Tool: MS Teams. Also besuchte ich diverse Schulungen für dieses neue Tool und probierte mit Kolleg*innen in Testmeetings das Erlernte aus. Ich besuchte virtuelle Moderatoren-Schulungen, um Workshops interessanter zu gestalten und befasste mich mit Whiteboards wie Mural.


Inzwischen fragen mich Kolleg*innen ob ich sie bei einem Workshop unterstützen könne. Ich gelte inzwischen innerhalb meiner Abteilung als Expertin auf diesem Gebiet. So überlebt man in der neuen bunten VUCA Welt. Indem man seine Skills anpasst! Das hat mir neue Arbeitsgebiete eröffnet und macht wesentlich mehr Spaß als Reisekostenabrechnungen!


Der Wandel macht sicher manchmal Angst und auch ich frage manchmal wo das hinführen soll. Aber die VUCA-Welt bietet auch viele neue Chancen, vor allem für die, die aus ihrer Komfortzone heraus treten, die neugierig und offen für neue Aufgaben sind.


Kommen wir noch mal kurz zurück auf Hawaii. Durch die schnelle Digitalisierung und das Arbeiten im Homeoffice, haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass man nicht in persona im Büro sitzen muss, um gute Arbeit zu leisten. Schon jetzt sind sich meine Kollegen und ich uns einig, dass wir nach der Öffnung unserer Büros öfter im Homeoffice arbeiten werden. Andere kommen vielleicht gar nicht mehr zurück. Vielleicht liegt deren Homeoffice dann in Hawaii..... Aloha!











5 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2_Post
bottom of page