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Zeit sparen am Morgen - mit einer capsule

Aktualisiert: 20. Sept. 2022

Was für ein Wetter! Die Sonne scheint und gut gelaunt springe ich aus dem Bett mit dem Gedanken an mein schönes gelbes Sommerkleid. Ganz klar, das ziehe ich heute an!


Doch beim Herausholen aus dem Schrank bemerke ich präsent auf der Brust einen Fleck. Wo kommt der denn jetzt her? Das Kleid landet direkt im Wäschekorb.

Egal, dann wird es die schwarze Hose und irgendeine Bluse. Warum spannt die Hose am Bund? Waren da wieder die kleinen Kalorienmonster in der Nacht unterwegs, die so gemein sind und meine Kleidung immer wieder enger nähen? Auch eine zweite Hose passt nicht mehr. Verzweifelt suche ich im Schrank. Aaahhh - ich habe nix anzuziehen!

Bilder alle von Pexels: Maryia Plashchynskaya - KoolShooters - Kerstin van Brügge


Es ist eigentlich verrückt, so etwas zu sagen. Die meisten von uns haben einen gut gefüllten Schrank und so ist es sicher nicht die zu geringe Anzahl der Kleidungsstücke, die uns morgens verzweifeln lässt.


Woher kommt dieses Gefühl, nichts anzuziehen zu haben?


Meinte Tante war ihr ganzes Leben Verkäuferin in verschiedenen Modehäusern, zuletzt für H+M. Daher fragte ich Sie als Fachfrau, wie man sich schnell und einfach ein Outfit zusammen stellt. Ihre Antwort überraschte mich dann doch etwas:

"... ich habe auch Probleme mit den Klamotten. Ziehe viele Sachen an und lande zum Schluss dann beim ersten Outfit. Ich denke, das ist bei vielen so. Würde sicher viel Zeit sparen, wenn man nur das anzieht, worin man sich wohlfühlt. Im Grunde zieht man sowieso meist das gleiche an".

Da hat sie recht. Es gibt Untersuchungen, die besagen, man würde nur 20 Prozent seiner Klamotten regelmäßig tragen.


Warum haben wir so viele Kleidungsstücke, die wir nie tragen und trotzdem scheinbar nichts Tragbares? Hier einige Gründe, wobei das natürlich bei jedem anders aussieht:

- Die Ãœbersicht ging verloren. Wenn ich meinen Schrank ausmiste, bin ich oft erstaunt, was ich da manchmal entdecke. Viele Teile habe ich einfach vergessen.

- Verführung. Ich liebe es zu shoppen. Und so bummle ich gerne durch Fußgängerzonen und lasse mich inspirieren und verführen. Da wandern dann Stücke in die Einkaufstasche, die ich gar nicht brauche oder die nicht zu meiner restlichen Garderobe passen. Da hängen noch die Preisschilder dran, wenn ich sie wieder aussortiere.

- Das kann man sicher irgendwann mal wieder tragen. Das eine Teil ist zu eng, das nächste steht einem nicht oder man fühlt sich nicht wohl darin. Noch mehr Schrankleichen, die nie zum Einsatz kommen und den Schrank (über)füllen.

- Das war so teuer. Auch ich habe ein paar edle Teile im Schrank. Ich hole mir aber nur klassische teure Sachen, die ich lange tragen kann. Wenn ein Kaschmirpulli dann aus Versehen in der Waschmaschine landet, nutzt Jammern nichts und auch wenn der geschrumpfte Kaschmirpulli 10 Jahre im Schrank hängt: Er wird nicht wachsen! Wegwerfen ist aber keine Option und so habe ich ihn meiner kleinen Nichte geschenkt. Er ist jetzt ein Kinderpulli.



Wie kann eine Lösung aussehen?


- Regelmäßig aussortieren. Regelmäßig könnte zum Beispiel zum Jahreszeitenwechsel im Frühjahr und Herbst sein. Es ist ein schönes Gefühl, den Schrank und sich selbst von solchen Altlasten zu befreien. Dieses befreiende Gefühl macht dann wieder Laune, auf die Sachen, die bleiben durften.

- Ehrlich zu sich selbst sein. Fehlkäufe, zu eng gewordenen Klamotten oder defekte Sachen sollten den Schrank verlassen. Man muss sie nicht wegwerfen. Verschenken oder in einen secondhand Laden bringen. Das geht natürlich auch online bei eBay, Mädchenflohmarkt oder Vinted.

- Nur perfekte Kleidung wandert in die Einkaufstüte. Ich habe tatsächlich schon Sachen gekauft, die zu klein waren. Ich wollte sie anziehen, sobald ich abgenommen habe. Seit etwa 10 Jahren nehme ich aber kontinuierlich zu. Diese Sachen kamen also niemals zum Einsatz. Dann gibt es noch die Sachen, die etwas an sich hatten, das mir schon beim Kauf nicht gefiel. Der tolle rote Wollpulli war nicht aus Wolle, sondern aus Polyester. Schon beim Kauf fiel mir das Knistern auf, ich wollte ihn aber unbedingt haben. Einmal trug ich ihn im Büro. Neben dem Schwitzen standen mir auch noch die Haare zu Berge und ich bekam kleine Stromschläge, sobald ich eine Türklinke anfasste. Er verließ mich noch am gleichen Abend.

- Farbberatung: Ich selbst habe noch nie eine gemacht, aber Freundinnen berichten mir, dass sie seitdem weniger Fehlkäufe machen, da sie nun genau wissen welche Farben ihnen stehen und dann mit ihrer individuellen Farbkarte einkaufen gehen.

- Gute Laune beim Einkaufen! Ich gehe shoppen, weil mich mein Chef geärgert hat? Dabei kommt nie etwas Gutes raus. Ganz oft sind das Teile, die zu grell, zu bunt, zu hässlich sind. Will man den Chef ärgern, wenn man das trägt? Nun, letztendlich trägt man nicht nur das Kleidungsstück, sondern auch die schlechte Erinnerung. Deshalb habe ich vor Kurzem ein schwarzes Etui-Kleid verkauft. Ich trug es nur ein Einziges mal: Bei meiner Scheidung. Es war sehr elegant und passte auch noch, aber ich hatte immer diesen Gerichtsaal und den Richter in seiner Robe vor meinen Augen, wenn ich es anschaute. Ich habe es auf Vinted für einen guten Preis verkauft. Die Käuferin sieht nur das Kleid und nicht die Erinnerungen daran, sie schafft ihre eigenen und trägt es vielleicht zu einem Date - welch schöner Gedanke.


Mit der Zeit reduzieren sich mit den gerade genannten Tipps die Schrankleichen und wir haben immer mehr tolle Teile im Schrank, in denen wir uns wohlfühlen.



Eigentliche Vorbereitung für den entspannten Morgen


- Bilder von tollen Outfits erstellen: Es gibt Tage, da sehe ich mich irgendwo im Spiegel und denke: Wow, heute siehst du klasse aus. Die Klamotten sind stimmig und ich fühle mich wohl. Da das tolle Outfit aber schnell vergessen ist, mache ich einfach mit dem Handy ein Selfie, um es festzuhalten. Ich habe mir ein Album auf meinem Handy erstellt und halte hier Ideen fest. Wenn ich also ratlos vor dem Schrank stehe, schaue ich mir einfach meine ehemaligen Outfits an.

Die Collage zeigt ein Screenshot meines Bildschirms.


- Eine Capsule erstellen. Eine Capsule (Englisch für Kapsel, Einheit) erstellt man für bestimmte Anlässe oder Zeiträume. So ist sie prima, um den Urlaubskoffer intelligent zu packen. Mit wenigen Kleidungsstücken kann man viele verschiedene Outfits im Urlaub tragen und bleibt im vorgegebenen Gepäcklimit der Fluggesellschaft.

Für den stressfreien Morgen erstelle ich eine Wochen-Capsule. Damit muss ich nur morgens zu einem vorbereiteten Outfit greifen, bin ruck zuck angezogen und fühle mich wohl, denn ich habe mir vorher Gedanken gemacht. Wie das geht, erkläre ich im nächsten Schritt.



So stellen wir uns eine Capsule zusammen


Samstags ist bei mir Wäschetag. Ich bin dann beschäftigt mit dem Zusammenlegen oder Bügeln der Wäsche.

Da ich sowieso die einzelnen Kleidungsstücke in der Hand habe, stelle ich gleich ein paar Outfits zusammen. Und zwar komplett, also mit Schuhen und Schmuck. Meist hänge ich ein komplettes Outfit auf einen Bügel. Dazu nutze ich eine Kleiderstange. Hat man die nicht, kann man die Outfits einfach in einen Teil des Schranks hängen.

Nur wenn ich zum Beispiel eine Hose zweimal tragen möchte, hänge ich diese extra und zwei passende Oberteile neben die Hose.


Eine ganz ausführliche Erklärung findet ihr unter dem folgenden Link. Hier erklärt Natasha Gibson die Idee dahinter. Ich liebe ihre Videos, denn einerseits inspiriert sie mich modetechnisch,

andererseits mag ich ihren Humor und ihre coole Art, das Thema Mode zu behandeln.


Dieser Link führt zu einem ihrer YouTube Videos und passt zum Thema:

*mit freundlicher Genehmigung von Natasha Gibson :-)



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Und hier eine weitere Idee um am Morgen Zeit zu sparen:








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